Sie haben eine gute Idee für ein Projekt und sind sich noch nicht sicher, wie sie Ihr Projekt realisiert bekommen? Finanzielle Mittel würden Ihnen weiterhelfen aber Sie haben aber noch wenig Erfahrung mit dem Schreiben von Anträgen oder Ihre Anträge haben selten Erfolg? Dann könnten Ihnen diese Seiten eine Hilfestellung geben.
Um von einer Idee für ein (Forschungs-)Projekt zu einem Konzept zu gelangen, das beispielsweise für die Beantragung von Drittmitteln bei öffentlichen Geldgebern wie Ministerien genutzt werden kann, sind einige Schritte notwendig, auf die insbesondere im Kapitel Schritte in der Antragsstellung betrachtet werden.
Es ist hilfreich, vor dem eigentlichen Antrag ein Konzept zur Idee zu erstellen und dieses auch zu verschriftlichen.
Mit dem Konzept wird der der Bauplan für das Projekt definiert. Es legt die Richtung fest in der gearbeitet wird, beschreibt Ziele und Inhalte. So wird für Dritte - also beispielsweise für Kolleginnen und Kollegen, die im Projekt mitarbeiten, die Verwaltung oder auch Gutachter Klarheit über die Ziele und die Umsetzung im Projekt geschaffen. Es bildet die Grundlage der weiteren Umsetzung. Manche Ausschreibungen sind zweistufigen und erfordern in der ersten Stufe oft auch nur ein Konzept.
Eine Projektkonzeption kann auch zur Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, um interessierten Dritten die eigene Arbeit vorzustellen. Der hauptsächliche Einsatz dürfte aber im Fundraising erfolgen, um Drittmittel oder private Förderer für die eigene Arbeit zu gewinnen.
Ein (guter) Drittmittelantrag braucht Zeit und Vorlauf. Das organisatorische Prozedere kann sich über einige Monate hinziehen – umso mehr, wenn etwa in der freien Wirtschaft mehrere Kooperationspartner beteiligt sind
Ein Konzept ist – einmal erstellt – nicht in Stein gemeißelt. Entwickelt sich ein Projekt oder die Projektidee weiter, sollte das Konzept natürlich angepasst werden.
Das Konzept und der Antrag ähneln sich sehr, die Standard-Fragen eines Antrages – Was ist geplant? Mit welchem Ziel? Für welche Zielgruppe(n)? – sind auch Bestandteile des Konzeptes. So gesehen ist das Konzept gar nicht so viel zusätzlicher Aufwand, weil das, was hier formuliert wird, hervorragend für den Antrag genutzt werden kann.
Im Wesentlichen sollte ein Konzept die folgenden Fragen beantworten:
Wer macht was warum mit wem für wen?
Hinter diesen Fragen stecken jede Menge Informationen:
Wen das Konzept schon vorliegt, ist für den Antrag vieles per copy & paste schnell erledigt. Daher empfiehlt es sich, erst das Konzept zu schreiben und dann den Antrag zu formulieren.
Um eine Idee für ein für (Forschungs-)Projekt zur Antragsreife zu entwickeln sind die folgenden Schritte idealtypisch abzuarbeiten.
Durch die sorgfältige Ausarbeitung dieser Schritte kann aus einer anfänglichen Idee ein überzeugendes (Forschungs-)Konzept entwickelt werden, das gute Chancen hat, beispielsweise von öffentlichen Geldgebern durch einen Antrag gefördert zu werden.
Zunächst muss die grundlegende Idee des Forschungsprojekts klar definiert werden. Es ist wichtig, die Forschungslücke zu identifizieren, die durch das Projekt geschlossen werden soll, und die Ziele des Projekts präzise zu formulieren.
Eine umfassende Literaturrecherche ist notwendig, um den aktuellen Stand der Forschung zu verstehen und sicherzustellen, dass das geplante Projekt tatsächlich einen Mehrwert bietet. Dabei sollten relevante Studien und Veröffentlichungen zusammengetragen und analysiert werden.
Auf Basis der Literaturrecherche werden konkrete Forschungsfragen und Hypothesen formuliert. Diese bilden das wissenschaftliche Fundament des Projekts und geben eine klare Richtung vor.
Die Auswahl geeigneter Forschungsmethoden ist entscheidend. Es muss beschrieben werden, wie die Forschungsfragen beantwortet und die Hypothesen getestet werden sollen. Dies umfasst die Wahl der Methodik, das Design von Experimenten, die Datenerhebung und -analyse.
Eine detaillierte Projektstruktur mit Meilensteinen und einem realistischen Zeitplan ist erforderlich. Dies hilft dabei, den Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass das Projekt im vorgegebenen Zeitraum abgeschlossen werden kann. Die Projektstruktur kann auch organisatorische Bereiche wie beispielweise die Arbeitsteilung zwischen mehreren Projektpartnern darlegen.
Eine klare Aufstellung der benötigten Ressourcen, einschließlich Personal, Geräte, Materialien und finanzieller Mittel, ist notwendig. Es muss genau angegeben werden, welche Mittel wofür eingesetzt werden sollen.
Es muss dargestellt werden, welchen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Nutzen das Projekt hat. Die Relevanz des Projekts für das Förderprogramm und die Zielsetzung des Geldgebers sollte hervorgehoben werden.
Ein detaillierter Finanzplan, der alle voraussichtlichen Kosten aufschlüsselt, ist essenziell. Hierbei sollten Personalkosten, Materialkosten, Reisekosten und sonstige Ausgaben genau beziffert werden.
Alle gesammelten Informationen werden zu einem formalen Antrag zusammengestellt. Dieser sollte klar strukturiert und gut verständlich sein. Er muss die Anforderungen und Vorgaben des jeweiligen Fördergebers erfüllen.
Vor der Einreichung sollte der Antrag mehrfach geprüft und eventuell von unabhängigen Dritten gegengelesen werden, um Fehler zu vermeiden und die Qualität zu sichern. Anschließend wird der Antrag fristgerecht beim Fördergeber eingereicht.
Für öffentlich geförderte Projekte und wirtschaftliche Projekte gelten in der Hochschule Kaiserslautern unterschiedliche Prozess zur Antragstellung. Die hier vorgenommene Trennung ist verkürzt wiedergegeben. Anhand welcher Kriterien eine Unterscheidung zu erfolgen hat, ist der Seite "Rechtliche Einordnung von Projekten und Kooperationsformen" zu entnehmen.